Kinga Glyk »Feelings«

Album | 01.11.2019 | Warner Music

„Ich kann nicht so gut singen, deswegen spiele ich Bass“, sagt Kinga Glyk. Das klingt, gemessen an dem Rummel, der seit gut zwei Jahren um sie gemacht wird, beinahe verdächtig bescheiden. Und doch drückt die Bassistin aus Polen mit diesem knapp formulierten Satz exakt aus, worum es auf ihrem neuen Album „Feelings“ geht. Mit einzigartiger Kunstfertigkeit und Lässigkeit, lässt sie ihren Bass Geschichten erzählen. Feinsinnig und durchdringend, nuancenreich und groove-stark zugleich, setzt sie Gefühle in Szene. Die stellen umgehend Verbindungen zu Kinga Glyks Zuhören her, lassen eigene Geschichten entstehen und spiegeln die Persönlichkeit der jungen Frau mit dem Riesentalent. Da ist ihr gelebter Mut, sich auszuprobieren, etwas Neues zu wagen – trotz aller Regeln glücklich zu werden. „Als Kind interessierte ich mich für den Bass, weil er mir eine ungewohnt kraftvolle Stimme gab, die ich damals nicht besaß“, reflektiert Kinga ihre Anfänge als Instrumentalistin. „Inzwischen sind seine Sounds längst zu meiner eigentlichen Sprache geworden, in der ich meine Empfindungen viel intensiver ausdrücken kann.“ Allerdings! Es geht in ihrem Bassspielen nicht ums Höher-Schneller-Weiter. Kinga Glyk spielt Musik nicht für Musiker, sondern für die vielen zehntausend Seelen, die sie im Laufe ihrer noch jungen Karriere mit ihrem Storytelling am Bass berührt hat. In ihren Geschichten offenbart sie ihre überaus humanistische, liebevolle und mitfühlende Weltsicht. Es menschelt, kurzum, in den zwölf Stücken ihres neuen Albums. Und das macht „Feelings“ besonders wertvoll. Von ihrem bislang persönlichsten Werk ist die Rede, wenn Kinga Glyk die Arbeit an „Feelings“ reflektiert. Ein Blick auf die Autorenliste der neuen Tracks offenbart auch warum: sieben Stücke stammen ausschließlich aus ihrer Feder, zwei weitere schrieb sie zusammen mit ihrem Pianisten und Produzenten Pawel Tomaszewski.