Phil Siemers »Marleen«

Album | 16.09.2022 | Chefrecords Ratekau

Gute zwei Jahre hat sich Phil Zeit gelassen für sein zweites Album MARLEEN. Die achtundzwanzig Monate zwischen dem Debüt »Wer wenn nicht jetzt« und heute bedeuteten viel Einschränkung, aber Phil Siemers ist es gelungen, aus der erzwungenen Geduldsprobe eine Übung in Geduld zu machen. Teils im 70er-Jahre-Charme atmenden Granny’s House, teils im Studio seines Produzenten Sven Bünger steuerten ein gutes Dutzend Gastmusiker Instrumentalspuren, Ideen und Einflüsse bei. Die Musik von Phil Siemers und auch seine Texte haben eine große Weite gewonnen, sind in die Höhe gewachsen und haben in der Tiefe Wurzeln geschlagen. Das konnten sie wohl nur, weil Phil mit viel von jener schon erwähnten Geduld vieles ausprobiert, verworfen, in Frage gestellt hat — so lange, bis es sich wirklich genau richtig anfühlte. Und diese Geduld, dieses Sich-Zeit-Lassen, ist auch eine Art »Gegenentwurf« zur Hektik und Kurzlebigkeit, zum Klick-Impuls-Overkill der Gegenwart.