Max von Milland »Bring mi hoam«

Album | 12.10.2018 | 0472 Records

Max von Milland ist ein aufgeräumter Typ. Ein gerne lachender, dabei nachdenklicher, geerdeter junger Mann. „Man sagt ja, die dritte Platte sei die schwerste. So war’s auch. Der größte Konflikt war der Druck, den ich mir selbst gemacht habe,“ weiß der aus Brixen/Südtirol stammende Songwriter heute. Auf sein Debut-Album „Woher i eigentlich kimm“ (2013, Universal) folgten u.a. ein Auftritt bei „Inas Nacht“ und Tourneen im Vorprogramm der Sportfreunde Stiller und der Söhne Mannheims. Für das zweite Album „Bis dir olls wieder gfollt“ (2015, 0472 Records) gründete Max dann seine eigene Plattenfirma. Es folgten ausverkaufte Konzerte in München und Südtirol und der Support von a-ha in der Olympiahalle in München. Mehr als respektable Resonanz.
Max singt in seinem Dialekt – weil das Südtirolerische die Sprache ist, in der er fühlt. In der er nichts verklausuliert oder verändert wiedergibt. Und genau diese Authentizität begründet die stets wachsende Zahl seiner Fans. „Was das Erfolgsrezept ist, kann Dir ja keiner sagen? Das Einzige, was ich machen kann, ist doch, mich selbst zu verkörpern.“ Also konnte es auf Max von Millands dritten Album „Bring mi hoam“ nur um eins gehen: Noch unverfälschter, noch offener zu sein. In den Liedern das zu thematisieren, was ihm wirklich auf der Seele lag. Da gibt es „… und im Kühlschrank meine Schuach“ über die Alzheimer-Erkrankung der Großmutter. Da ist „Herz über Bluat“, die Vorab-Single, das politische Statement, das „Manifest der Menschlichkeit“ gegen den Rechtspopulismus. Da gibt es das schmerzliche „Toal von ins“ über Max’ angespanntes Verhältnis zu seinem Vater – ein Text, in dem sich jeder von uns wiederfinden kann.
Trotz Max’ konkreter persönlicher Inhalte bleiben die Texte universell. So ist das Album „Bring Mi Hoam“ ein so konsequenter wie überzeugender dritter Schritt. In der Selbstfindung und künstlerischen Entwicklung des Liedermachers Max von Milland – und sicherlich auch den steten, organischen Anstieg seines Erfolges betreffend.